30. März 2025 / update: 10. April 2025
Spontane Selbstentzündung?

am Tesla Aktionstag?
War es technisches Versagen? Steht es in Zusammenhang mit dem #TeslaTakeDown Aktionstagen vom 29.3 - 12.4?
Diese und andere Fragen stellen sich zahlreiche Journalist*innen in Anbetracht von 7 ausgebrannten Teslas am Autohaus in Ottersberg.
Hier eine Auswahl von Artikeln:
Der Weser-Kurier veröffentlichte einen Artikel über den Feuerwehreinsatz den wir hier ohne Paywall dokumentieren:
So lief der Feuerwehreinsatz am Tesla-Center Bremen-Ottersberg
Eineinhalb Tage nach dem verheerenden Feuer am Tesla-Center in Ottersberg ist die Frage nach der Brandursache offen. Ein Sprecher der Polizeiinspektion Verden/Osterholz erklärt am Sonntag auf Nachfrage, dass es in der Sache keinen neuen Stand gebe. Berichte von Feuerwehrleuten aus der Einsatznacht erlauben es immerhin, ein genaueres Bild der Ereignisse zu zeichnen. Bei dem Feuer am Sonnabend in den frühen Morgenstunden brannten nach Angaben der Polizei sieben Elektroautos vollständig aus. Die Ermittler schätzen den Schaden in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro.
Alarmiert wurden die Einsatzkräfte gegen 3.30 Uhr. Zuerst rückten die Feuerwehren der Ortsteile Ottersberg und Posthausen aus, berichtet Malte Schnaars, Sprecher der Ottersberger Gemeindefeuerwehr. Weil die Flammen sich rasch ausbreiteten, wurden weitere Wehren aus der Umgebung alarmiert: aus Otterstedt, Bassen und Oyten. In der Spitze seien mehr als einhundert Kräfte der Feuerwehr vor Ort gewesen, schätzt Schnaars, der selbst bis zum Morgengrauen an der Einsatzstelle war.
Nötig war das Großaufgebot, vor allem, weil nach Einschätzung der Feuerwehr die Gefahr bestand, dass nicht nur die Autos auf dem Außengelände, sondern das Gebäude des Autohändlers in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Kameraden, die auf dem Weg zum Einsatz zunächst ins Feuerwehrhaus fuhren und von unterwegs bereits einen ersten Blick auf den Brand werfen konnten, berichteten Schnaars später, dass anfangs nur ein oder zwei Fahrzeuge gebrannt hätten. “Dann hat sich das Feuer ausgebreitet”, sagt der Sprecher. Letztlich gelang es der Feuerwehr nicht, die Fahrzeuge vor den Flammen zu retten. Immerhin das Gebäude blieb weitgehend verschont. Die Hitze sorgte lediglich dafür, dass einige Plastikfenster eines Rolltores sich verformten.
Weltweit Proteste gegen Tesla-Eigentümer Elon Musk
Was das Feuer ausgelöst hat, ist derzeit Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. In einer ersten Einschätzung wollten die Beamten weder einen technischen Defekt noch Brandstiftung ausschließen. Dafür, dass das Feuer absichtlich gelegt worden sein könnte, spricht die zeitliche Nähe zur weltweiten Protestaktion “Tesla Takedown” am 29. März. Vor allem in Nordamerika und Europa – auch in Deutschland – waren zahlreiche Protestaktionen angekündigt worden. Hintergrund sind die politischen Aktivitäten von Tesla-Eigentümer Elon Musk in den USA. In einem Online-Aufruf für den globalen Protest wird allerdings der friedliche Charakter der Aktionen betont. “Wir lehnen Gewalt, Vandalismus und die Zerstörung von Eigentum ab”, heißt es in einem Aufruf zur Beteiligung.
Ob die brennenden Teslas in Ottersberg in irgendeiner Form mit dem Protest gegen Musk zusammenhängen, bleibt aber Spekulation. Dass das Feuer durch einen technischen Defekt ausgelöst worden sein könnte, glaubt aber zumindest Tobias Schone nicht. Der Feuerwehrmann aus Oyten war am frühen Samstagmorgen ebenfalls bei dem Brand in Ottersberg im Einsatz. “Ich bin der Meinung, dass das Brandstiftung war”, sagt der stellvertretende Sprecher der Verdener Kreisfeuerwehr. “Die Autos fangen ja nicht von alleine an zu brennen.” Die Fahrzeuge seien von oben nach unten durchgebrannt. Die Akkus seien dabei nicht entzündet worden.
Eine Spezialfirma hebt die Fahrzeugwracks am Samstagmittag für den Abtransport in Container.
Foto: FOCKE STRANGMANN
Beim Löschen von Elektroautos gelten zunächst dieselben Grundsätze wie bei einem Fahrzeug mit Verbrennermotor. “Da hilft viel Wasser”, sagt Malte Schnaars. Sind die Flammen erstmal erstickt, würde die Feuerwehr bei einem normalen Auto das Wrack mit Schaum besprühen, um letzte Glutnester zu ersticken. Das passiert bei einem E-Auto nicht. Die Akkus könnten noch lange Zeit später anfangen zu brennen, sagt der Sprecher der Ottersberger Feuerwehr. Am Sonnabendmittag kam deshalb in Absprache mit den Einsatzkräften eine Spezialfirma zum Ort des Geschehens und lud die ausgebrannten Teslas für den Abtransport in spezielle Container, die verschlossen und mit Wasser befüllt werden.
Weil durch die brennenden Fahrzeugteile in der Nacht Freitag auf Sonnabend eine Rauchwolke vom Tesla-Händler in Richtung Ottersberg Bahnhof zog, löste die Leitstelle des Landkreises Verdens für den Bereich Alarm aus. Über die neuen Sirenen im Ort wurden die Anwohner zunächst mit einem Alarmton aus dem Schlaf aufgeschreckt. Anschließend habe es eine Durchsage gegeben, bitte Fenster und Türen zu schließen, erklärt Schnaars. Als das Feuer gelöscht war und der Rauch sich verzogen hatte, ertönte ein weiteres Signal zur Entwarnung. Das habe sehr gut funktioniert, sagt der Feuerwehrsprecher.