IL Leak zum Kölner Outing



Ich bin schon länger Teil einer OG der Interventionistischen Linken. Ich fand den Umgang mit dem Kölner Outing von vornherein schwierig, habe ihn aus Vertrauen auf die eigenen Strukturen aber mitgetragen. Dieses Vertrauen ist aufgrund der Ereignisse der letzten Monate massiv erschüttert, sodass ich mich entschieden habe, mit meinem Wissen nach Außen zu gehen. Für mich ist Strukturschutz ein wichtiger Faktor linksradikaler Politik. Die IL war, auch wenn ich schon länger nicht mehr so präsent bin, lange meine politische Heimat. Deswegen fällt mir dieser Schritt nicht leicht. Da das Verhalten der IL gerade aber bundesweit massiv Zusammenhänge gefährdet, veröffentliche ich hier einen Textauszug vom internen Board der IL. Ich hoffe, dass sich dadurch innerhalb der IL was tut.

Der Textauszug stammt von einem Text, den die IL-interne Untersuchungskommission Anfang Juni gepostet hat. Die Untersuchungskommission wurde gegründet, nachdem K3 im Januar behauptet hat, die Beweisemails seien gefälscht. In dem Text wird klar, dass es nie sicher war, ob C. die ihm vorgeworfenen Taten begangen hat. Auch intern wurde so getan, als hätten wir unumstößliche Beweise. Dem ist nie so gewesen. Das erschüttert mich. 
Die Untersuchungskommission versucht seit März Einblick in die Emails zu bekommen. Das wird unter fadenscheinigen Begründungen von der OG, aus der die Vorwürfe kommen, abgelehnt. Aus dieser OG sind inzwischen viele Genoss*innen ausgetreten, weil sie die Geschichte nicht weiter mittragen wollen.

„Stellungnahme der Untersuchungskommission:
Hallo, wir möchten euch, nach den letzten Nachrichten die uns erreicht haben, unsere Stellungnahme als von euch beauftragte Kommission zur Verfügung stellen.
Als Kommission haben wir schon wenige Tage nach der Einsetzung dem KoGre und damit allen Ortsgruppen geschrieben, dass wir für eine objektive Untersuchung des Material, das den Vorwürfen zu Grunde liegt benötigen und zwar im Original, also digital. Wir haben auch deutlich gemacht, dass wir die vorhandenen Spiegelungen der elektronischen Geräte, auf denen diese Emails eingegangen sind, benötigen. Aus diesem Grunde wurde vom KoGre ja auch eine Person in die Kommission bestimmt, die die technischen Fähigkeiten hat, diese Daten zu untersuchen.

Es ist aus unserer Sicht aus zwei Gründen essentiell, diese Mails und die Daten zu untersuchen: Zum einen, weil die Inhalte der Emails ja Grundlage des Outings waren. Zum anderen, weil ja der Vorwurf der Fälschung von Emails im Raum steht.
Wir haben bislang nichts, also tatsächlich kein einziges dieser Dokumente, geschweige denn die Daten erhalten. Wir haben auch keine Ergebnisse einer Analyse erhalten. Uns wurde nicht einmal mitgeteilt, dass soetwas existiert.
Wir haben angeboten: das Material persönlich abzuholen. zu versichern keine Kopien zu ertstellen. Mails, die intime Details enthalten werden nur von den Frauen der Kommission gelesen.
Nochmals: wie sollen wir herausfinden, was sich zugetragen hat, ob die Vorwürfe gegen C. so zutreffend sind, wenn wir das Material nicht kennen. Wie sollen wir beurteilen, ob C. Teil eines Netzwerks von Pickup-Artists sein könnte, wenn wir das Material, das Grundlage dieser Vorwürfe ist, nicht kennen? Wie sollen wir beurteilen, ob möglicherweise auf die Computer zugegriffen wurde, wenn wir diese Computer nicht untersuchen können?
Es steht wohl mittlerweile ohne Zweifel fest, dass mindestens bei der ersten eingegangenen Mail gefälschte Header-Daten vorliegen. Diese Mail, die Ausgangspunkt aller weiteren Mails war, scheint also gefälscht. Diese Mail wurde von einem Mitglied von SeeRed weitergegeben und hat sogar Eingang in den Zivilprozess gefunden. Allerdings wurde die Fälschung nicht durch die Untersuchung von SeeRed entdeckt, sondern durch den RA von C. (…)“