Bremer Senat will Tempo bei Graffiti-Beseitigung machen



Die Stadt Bremen will stärker gegen illegale Graffitis und Farbvandalismus an Privathäusern und öffentlichen Gebäuden vorgehen. Ein entsprechendes Konzept will der Senat am Dienstag beschließen.

Knapp eine Million Euro nimmt Bremen in die Hand, um Farbschmierereien in den Griff zu bekommen. Unter anderem sollen Wohnungsgesellschaften wie Gewoba, Brebau oder Vonovia dabei unterstützt werden, Graffitis innerhalb von zwei Wochen zu entfernen. Auch an öffentlichen Bauwerken wie Brücken oder Treppen soll die Farbe schneller beseitigt werden. Dafür will Bremen Fachfirmen beauftragen.

Einfachere Möglichkeit, Anzeige zu erstatten

In mindestens einem Bremer Stadtteil ist zudem ein Modellprojekt geplant, gemeinsam mit der Handwerkskammer. Der Plan: Wenn Maler Schmierereien häufiger an derselben Stelle entfernen, müssen Hausbesitzer nur das erste Mal zahlen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es bereits eine Anzeige bei der Polizei gegeben hat.

Um die Hürde dafür abzubauen, sollen Betroffene von Farbvandalismus die Fälle künftig schneller online und telefonisch zur Anzeige bringen können. Bislang werden laut Innenressort weniger als ein Fünftel dieser Sachbeschädigungen aufgeklärt. Um Graffiti als Kunstform zu fördern, will die Stadt auch Freiflächen zur Verfügung stellen.

Härteres Vorgehen schon länger gefordert

Immer wieder kam in den vergangenen Jahren die Forderung nach einem härteren Vorgehen gegen illegale Graffiti auf. So forderte Haus und Grund beispielsweise Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) auf, den Kampf dagegen zur Chefsache zu machen. Das Land Bremen müsse genug Geld zur Verfügung stellen, um gegen illegales Sprayen vorzugehen.

siehe auch:

butenunbinnen - Wie viele Graffiti kann Bremen jährlich mit 500.000 Euro entfernen?